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Zurück ins Tierheim

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Die häufigsten Gründe der Abgabe

Gescheiterte Adoptionen können sowohl für den betroffenen Hund als auch für den „Besitzer” anstrengend sein: Eine Rückkehr ins Tierheim bedeutet, dass das Tier erneut einer Vielzahl von Stressoren ausgesetzt wird. Die Hälfte der Abgebenden empfindet den Rückgabeprozess auch als „sehr schwierig”, in den USA gaben 41% von ihnen sogar an, dass sie in der Zukunft kein anderes Tier mehr adoptieren würden.
Um solchen Ereignissen vorzubeugen, war es Ziel einer amerikanischen Studie: (a) Merkmale zu identifizieren, die mit einem erhöhten Rückgaberisiko verbunden sind; (b) die wichtigsten Rückgabegründe zu identifizieren.

 

Zwischen 2015 und 2019 wurden 23.932 Tiere von der Charleston Animal Society adoptiert, darunter 9.996 Hunde, 13.450 Katzen und 486 Tiere anderer Arten. Von den adoptierten Tieren wurden 9,2 % innerhalb von sechs Monaten nach der Adoption ins Tierheim zurückgebracht.
Hunde wurden am häufigsten abgegeben mit einer Rückgaberate von 16,3 %, gefolgt von Kaninchen mit 9,0 %. Katzen wurden mit einer signifikant niedrigeren Rate von 4,2 % zurückgebracht.
Die meisten von den zurückgegebenen Tieren wurden einmal abgegeben, 14,3 % von ihnen wurden mehr als einmal zurückgebracht.
Bei Hunden stieg die Wahrscheinlichkeit einer Rückgabe ab dem Alter von 6 Monaten signifikant an: Ausgewachsene Hunde (2–8 Jahre) wurden im Vergleich zu Welpen dreimal häufiger abgegeben, gefolgt von jungen Erwachsenen (6 Monate – 2 Jahre) und älteren Hunden (>8 Jahre). Dieses erhöhte Rückgabe-Risiko bei erwachsenen Hunden kann durch Verhaltensunterschiede je nach Erwerbsalter erklärt werden. Mit zunehmendem Erwerbsalter steigt nämlich das Risiko von Ressourcenverteidigung und destruktivem Verhalten. Interessanterweise werden junge ausgewachsene Hunde öfter abgegeben, als die anderen Altersgruppen, was möglicherweise eine durch erhöhtes Konfliktverhalten gekennzeichnete Jugendphase widerspiegelt.
Jedoch haben andere Faktoren, wie das Geschlecht des Hundes und das Verhalten des Besitzers, einen größeren Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensproblemen. Außerdem können Unterschiede in frühen Lebenserfahrungen Verhaltensunterschiede hervorrufen und so die Wahrscheinlichkeit einer Rückgabe beeinflussen. Die geringe Rückgabequote bei älteren Hunden könnte auf geringere Erziehungs- und Trainingsanforderungen zurückgeführt werden, insbesondere wenn der Hund zuvor in einer Familie gelebt hat.
Auch die Rasse beeinflusste die Rückgabewahrscheinlichkeit: kleine Rassen und Terrier werden signifikant seltener zurückgegeben. Dieser Zusammenhang könnte auf die Körpergröße des Hundes zurückgeführt werden, da mittelgroße und große Hunde eher zurückgegeben werden als kleine Hunde. Rassen vom Pitbull-Typ wiesen einen höheren Anteil an Mehrfachrückgaben auf als andere Rassen. Sportrassen und Jagdhunde wurden mit geringerer Wahrscheinlichkeit aus tierbezogenen Gründen abgegeben als Hüterassen, wobei Jagdhunde aufgrund der Gesundheit und der Umstände des Besitzers häufiger zurückgegeben wurden. Bei kleinen Rassen wurden Tiergesundheit und die Unverträglichkeit mit Kindern deutlich häufiger als Abgabegrund genannt. Arbeitshunde wurden meistens wegen Aggression gegenüber Tieren zurückgegeben.
Verhaltensprobleme waren Hauptgründe für die Rückgabe: Unverträglichkeit mit anderen Haustieren trug zu etwa 20 % der Rückgaben bei. Welpen wurden mit einer niedrigeren Rate für „mag andere Haustiere nicht“ zurückgegeben, aber mit einer höheren Rate für „Haustier im Haus mochte ihn nicht“.
Junge ausgewachsene und erwachsene Hunde wurden häufiger aus tierbezogenen Gründen zurückgegeben als Welpen. Welpen wurden aufgrund von Verhaltensproblemen seltener zurückgegeben, während bei jungen erwachsenen Hunden „drinnen zerstörerisch“ und „zu aktiv” die häufigsten Gründe waren. Ältere Hunde wurden aufgrund der Gesundheit des Besitzers oder des Tieres häufiger abgegeben.
Durch diese Ergebnisse können Tierheimbewohnergruppen identifiziert werden, die einem höheren Rückgaberisiko nach der Adoption ausgesetzt sind. Diese Daten sind entscheidend bei der Förderung von erfolgreichen Adoptionen.

Quelle

Powell, L., Reinhard, C., Satriale, D. et al. 2021. Characterizing unsuccessful animal adoptions: age and breed predict the likelihood of return, reasons for return and post-return outcomes. In: Sci Rep 11, 8018(2021). https://doi.org/10.1038/s41598-021-87649-2

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2022-08-25T12:37:43+02:00
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